
Rauhnächte zelebrieren
Der Beginn der Rauhnächte ist ungewöhnlich, denn diese 12 Nächte zwischen den Jahren sind nicht nur eine magische Einheit von Tag und Nacht, sondern auch ein Bruch zwischen den Jahreszeiten.
Traditionell begannen die Rauhnächte an der Wintersonnenwende am 21. Dezember, aber das heutige Datum ist oft flexibler. Heutzutage beginnen die Rauhnächte am ersten Sonntag nach dem 24. Dezember und enden am 6. Januar mit Heiligabend. Diese 12 Tage sind besonders magisch, denn die alten Mythen besagen, dass die Tür zwischen der unsichtbaren Welt und der physischen Welt an diesen Tagen offen ist.
Die magische Energie kann so ungehindert fließen und die alten Bräuche und Rituale haben eine größere Macht. Während dieser besonderen Zeit ist es besonders wichtig, sich zu entspannen, zu meditieren und zu beten und so die Energien der Rauhnächte zu nutzen und sich mit den Energien der Natur zu verbinden. Es ist eine hervorragende Möglichkeit, den Jahreswechsel zu ehren und die alten Bräuche zu feiern.
Egal, wie du dir die Rauhnächte auch vorstellst, eines solltest du dir bewusst machen: Sie sind eine Zeit, in der du dir selbst begegnest und dir und deinem Leben gegenüber ehrlich sein darfst. In dieser Zeit geht es darum, einen Blick zurückzuwerfen und zu reflektieren, was du im vergangenen Jahr alles erlebt hast. Du schaust dir an, was gut und was nicht so gut gelaufen ist, was dir Kraft gegeben hat und was dir Energie gekostet hat. Der Rückblick ermöglicht eine neue Sichtweise auf das, was war und gibt dir zugleich eine Ahnung davon, was dich im neuen Jahr erwarten kann. In der Rückschau kannst du auch etwas über deine eigenen Grenzen lernen und erkennen, wie du dich selbst behandelst.
Vorbereitung auf die Magie der Rauhnächte
- Schulden begleichen, Geliehenes zurück bringen
- Reinigungsritual: für Ordnung im Haus sorgen (Spruch: “Glück zieht herein, Pech zieht hinaus”)
Während der Rauhnächte
- Weniger denken – mehr fühlen, spüren und erahnen.
- Zeit nutzen um nach innen zu gehen. Um sich mit inneren Sehnsüchten & verborgenen Möglichkeiten zu beschäftigen, die wir im Alltag aus den Augen verlieren.
- Alles als Zeichen verstehen. Was könnte hinter den Erfahrungen, die ich gerade mache stecken? Alltägliches Bewusstsein erweitern um Dinge nicht so schnell in ihre üblichen Schubladen zu stecken. Jeder Besucher, – ob Mensch oder Tier – bekannte oder unbekannte Stimmungen, Bilder, Erinnerungen, Gedanken als symbolhaft verstehen und nicht zu schnell über sie urteilen. Lieber einfach aufschreiben & später nochmal auf sie zurück kommen.
Welcher Tag steht für was & was sind die 12 Themen der einzelnen Rauhnächte?
Tipp: Führe jeden Tag dein eigenes Rauhnächte Journal
1. Rauhnacht (Januar) – 25. Dezember – Altes abschliessen
Auf das vergangene Jahr zurück blicken.
Das Alte muss sterben, damit das Neue ins Leben treten kann.
- Frage: Was möchte ich mitnehmen, was loslassen?
- Ritual: Altlasten & Überflüssiges aufschreiben & in einer Schale verbrennen
2. Rauhnacht (Februar) – 26. Dezember – In die Stille lauschen
- Frage: Was will mir die Stille sagen?
- Ritual: Meditieren
3. Rauhnacht (März) – 27. Dezember – Sich dem Nicht-Sichtbaren öffnen
- Frage: Was will mir das heute Erlebte sagen?
- Tun: Alles wie beim Ersten mal erleben, beobachten & deuten
4. Rauhnacht (April “Er macht was er will”) – 28. Dezember – Seiner inneren Weisheit vertrauen (gegen die Launenhaftigkeit vom April)
Unsere innere Weisheit macht uns zwar nicht immun gegen die Prüfungen des Lebens, doch sie kann uns bestärken. Das, was passiert, können wir nicht ändern – sehr wohl aber die Art und Weise, wie wir damit umgehen. Der Weg in die Freiheit, besteht darin seiner inneren Weisheit zu folgen.
- Frage: Wie kann ich mich mit meiner inneren Weisheit stärker verbinden?
5. Rauhnacht (Mai – Natur erblüht wieder zum Leben) – 29. Dezember – Den Körper heiligen
Es ist nie zu spät für einen Neubeginn (so wie der Mai in der Natur für Neubeginn steht). Und es ist auch nie zu spät ein neues Körperbewusstsein zu entwickeln.
- Tun: körperliche Aktivität, hinaus in die Kälte gehen (eine Winterwanderung)
6. Rauhnacht (Juni) – 30 . Dezember – Mit der Schattenseite auseinander setzen
Zeit sich mit seinem eigenen Schatten zu beschäftigen. Im Dunklen lauert das Unbekannte & das macht uns Angst. Unsere innere Ordnung droht jetzt leicht außer Kontrolle zu geraten – gleich dem Wetter vor der Tür draussen. Doch gerade in der Dunkelheit findet Wachstum statt. Erst wenn wir uns von Altem befreien, kann das Licht wieder zu Tage treten.
- Tun: Auftauchende Gefühle erlauben an die Oberfläche zu kommen & loslassen.
7. Rauhnacht ( Juli) – 31. Dezember – Orakeln & Die Herzensziele entdecken
Während wir feucht & fröhlich das neue Jahr besingen, soll der Tag auch zur inneren Einkehr dienen um die eigenen Ziele zu stecken. Nutze den Tag um mit dir selbst ins Reine zu kommen. Begrüße die Zukunft mit neuen und wachen Augen.
Die Tradition des Orakelns an diesem Tag zeigt sich auch in der Tradition des Bleigießens.
Eine Vorschau & Vision für das kommende Jahr gibt uns Hoffnung für den unter der Erde keimenden Samen.
- Frage: Wohin will ich? Für welche Ziele lohnt es sich, aktiv zu werden?
Was sollte ich jetzt in Angriff nehmen, um mehr Sinn & Erfüllung in mein Leben zu bringen? - Ritual: Blei geissen (einer der ältesten Form der Wahrsagung) & orakeln
8. Rauhnacht (August) – 1. Januar – Einen Weg einschlagen
Trage positive Vibes raus in die Welt & wünsche jedem nur das Beste, denn der heutige Tag steht unter dem Thema “Glück.” Und da wir bekanntlich unser Glückes Schmid sind und jede Entscheidung uns entweder näher oder ferner unserem Ziel bringt, schlagen wir heute einen neuen Weg ein. Die Rauhnächte fordern uns dazu auf, Entscheidungen zu treffen, die unserer (spirituellen) Entwicklung dienen.
- Tun: Glücksymbole (Kleeblätter, Hufeisen) verschenken
9. Rauhnacht (September) – 2. Januar – Vergeben
Um einen Schlussstrich ziehen zu können, muss vergeben werden.
- Frage: Was mag es für Gründe gegeben haben, warum mich dieser Mensch/die Situation/ich mich selbst so verletzt habe? (Denn meist stecken dahinter keine bösen Absichten).
- Ritual: Erstelle eine Liste mit Namen & Stichpunkten. Stell dir die Person vor deinem inneren Auge vor, schenk ihr ein Lächeln und sprich: “Ich verstehe, dass du damals nicht anders handeln konntest und ich verzeihe dir.” Versuche die Achtsamkeit dabei auf Brust- und Herzbereich zu lenken. Stell dir vor wie du Liebe einatmest und sie beim Ausatmen aus deinem Herzen strömt. Abschliessend verbrenne das Blatt Papier in einer Schale.
10. Rauhnacht (Oktober) – 3. Januar – Achtsam sein
Achtsam sein heißt, offen und wach für das Hier und Jetzt zu sein. Achtsamkeit liefert den Schlüssel, durch denn wir unsere Wahrnehmung & Sinne erweitern, um das Geheimnis und den Zauber der Rauhnächte erschliessen zu können.
- Ritual: Body Scan Meditation
11. Rauhnacht (November) – 4. Januar – Dankbar sein
Für ganz einfache, unspektakuläre Dinge dankbar sein (Dach über Kopf, Sonne…) Dankbarkeit ist eine wirkungsvolle Methode, um intensiven Kontakt zum Leben aufzunehmen. So verbindet uns Dankbarkeit mit den Menschen & Dingen, die uns umgeben.
- Ritual: Dankbarkeitsliste schreiben
- Frage: Für wen/was bist du dankbar?
12. Rauhnacht (Dezember) – 5. Januar – Erwachen
Die Nacht auf die Heilige Drei Könige schließt die Schwellenzeit ab. Der Übergang ins neue Jahr ist endgültig vollzogen.
- Frage: Siehst du den Weg der vor dir liegt etwas klarer?
- Ritual: Alle Fenster & Türen zum Durchziehen öffnen, um den Geistern der Vergangenheit die Möglichkeiten zu geben fortzuziehen. Mit Weihrauch durchräuchern.
Das Ende der Reise ist der Aufbruch in ein neues Jahr – in dem erblühen wird, was wir in der uns verwandelnden Zeit gesät haben.
ALLES LIEBE
BABSI
P.S.: Wenn du den Ruf nach einer Veränderung spürst, dann wirst du auch den Weg zu mir finden.
